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Fallbericht
Ein 26-jähriger Mann stellte sich in unserer urologischen Klinik mit einer Masse in der rechten Leiste vor, an die er sich schon lange erinnern konnte. In letzter Zeit empfand er diese Masse zunehmend als unangenehm und hatte das Gefühl, dass sie ihn bei seiner Arbeit behinderte. Er war ansonsten gesund und hatte keine Vorgeschichte von Kryptorchismus oder Leistenbrüchen.
Bei der Untersuchung war sein Abdomen weich und unempfindlich. Es gab keine Hernien oder Hustenimpulse in der Leistengegend. Beide Hoden waren normal. Im rechten Leistenkanal befand sich ein 6 cm großer, unempfindlicher, fluktuierender Knoten, der leicht durchleuchtbar war. Eine Ultraschalluntersuchung ergab eine rechte Leistenmasse, die aus 2 separaten großen zystischen Läsionen mit internen Echos im Leistenkanal bestand. Diese waren 8 × 2,5 cm und 10 × 4,5 cm groß. Es gab keine sonographischen Befunde, die auf ein zugrunde liegendes Malignom hinwiesen. Der Patient unterzog sich einer Exploration des rechten Samenstrangs mit der Differentialdiagnose eines Lipoms oder einer enzystierten Hydrocoele des Strangs.
Während der Operation stellten wir 2 weiche Massen, jede von der Größe einer kleinen Orange, innerhalb des Leistenkanals fest. Sie schienen vom Nabelschnurgewebe getrennt zu sein, und wir hatten den Eindruck, dass sie Fett enthielten. Wir entfernten beide Massen (Abb. 1 und Abb. 2).
Dermoidzysten des Rückenmarks, die außerhalb der Leistenwunde lagen.
Vollständige Entfernung der Zysten.
Mehrere histopathologische Schnitte aus den Nabelschnurläsionen zeigten dünnwandige zystische Strukturen, die inspissiertes Keratin enthielten und von reifem keratinisierendem Plattenepithel ausgekleidet waren. Die Wand enthielt Hautanhangsgebilde mit ekkrinen Drüsen und Talgdrüsen. In der Auskleidung der Zyste gab es keine Hinweise auf Dysplasie oder Malignität. Das umgebende Fettbindegewebe enthielt keine Reste oder atrophisches Hodengewebe. Der histologische Befund deutete auf eine Dermoidzyste hin (Abb. 3). Der Patient erholte sich problemlos.
Histopathologische Merkmale, die auf eine Dermoidzyste hindeuten (Hämatoxylin- und Eosinfärbung, Originalvergrößerung × 100).