Nervenmittel

Sep 11, 2021
admin

Was ist ein Nervenmittel?

Ein Nervenmittel ist ein pflanzliches Heilmittel, das in irgendeiner Weise eine positive Wirkung auf das Nervensystem hat. Das macht das Wort Nervinum zu einer Art Sammelbegriff, und um sie richtig zu studieren, müssen sie in drei Hauptkategorien unterschieden werden: Nervenentspannungsmittel, Nervenstimulanzien und Nerventonika. Jede erfolgreiche Behandlung von Problemen des Nervensystems mit diesen Kräutern beinhaltet die Behandlung des gesamten Körpers und nicht nur der Symptome. Da das Leben für die Menschheit heute so stressig und problematisch ist, können diese Kräuter von großem Nutzen und Bedeutung sein.

1) Nerventonika (oder Trophorestorative) sind vielleicht der wichtigste Beitrag, den die Kräutermedizin im gesamten Bereich von Stress & Angst und bei der Stärkung & „Fütterung“ des Nervensystems leisten kann. Bei nervöser Schwäche stärken und regenerieren die Nerventonika direkt das Gewebe. Anmerkung: Adaptogene sollten aufgrund ihrer Fähigkeit, den gesamten Körper und Geist bei der Bewältigung der an ihn gestellten Anforderungen zu unterstützen, ebenfalls zu dieser Gruppe gezählt werden. Einige pflanzliche Beispiele sind:

  • Avena sativa (Hafer)
  • Bacopa monniera (Brahmi)
  • Borago officinalis (Borretsch)
  • Centella asiatica (Gotu kola)
  • Hypericum perforatum (St. Johanniskraut)
  • Verbena officinalis (Blaues Eisenkraut)
  • Vinca major/minor (Immergrün)

2) Nervenberuhigungsmittel sind eine Gruppe, die in unserer Zeit des Stresses und der Anspannung immer wichtiger geworden ist. Sie sind die naheliegendste natürliche Alternative zu den schulmedizinischen Nervenberuhigungsmitteln, sollten aber immer in einem breiten, ganzheitlichen Ansatz eingesetzt werden. Zu viel Beruhigung, auch durch pflanzliche Medikamente, kann mit der Zeit das gesamte Nervensystem erschöpfen und belasten. Die körperlichen Symptome, die so oft mit dem Unwohlsein der Angst einhergehen, lassen sich jedoch gut mit Kräutern behandeln, die auf die Angst selbst einwirken. Wenn der physische Körper entspannt ist, wird auch die Psyche beruhigt. Hinweis: In hohen Dosen können viele dieser Kräuter als Beruhigungsmittel oder Hypnotika wirken. Einige Beispiele von Kräutern sind:

  • Lavendula off. (Lavendel)
  • Humulus lupulus (Hopfen)
  • Melisse aus. (Zitronenmelisse)
  • Matricaria recutita (Kamille)
  • Stachys aus. (Waldbetonie)
  • Scutelleria lateriflora (Skullcap)
  • Passiflora incarnata (Passionsblume)
  • Tilia europea (Linde)
  • Lactuca virosa (Wilder Kopfsalat)
  • Piper methysticum (Kava Kava)

3) Nervenstimulanzien bewirken eine direkte Stimulation des Nervensystems, und werden in unserer Zeit der Hyperaktivität nicht sehr oft benötigt. In den meisten Fällen ist es sinnvoller, die körpereigene Vitalität mit Hilfe von Adaptogenen, Nerven- oder sogar Verdauungstonika zu stimulieren, die die körperliche Harmonie fördern und somit eine viel tiefere und länger anhaltende Wirkung haben. Ein Problem mit den häufig verwendeten Stimulanzien (wie Kaffee) ist, dass sie eine Reihe von Nebenwirkungen haben und selbst an der Entstehung vieler Probleme wie Angst und Anspannung beteiligt sein können. Einige pflanzliche Beispiele sind:

  • Cola vera (Kola)
  • Coffea arabica (Kaffee)
  • Camellia sinensis (Grüner/Schwarzer Tee)

Anmerkung: Nervenstimulanzien sind nicht zu verwechseln mit zerebralen Kreislaufstimulanzien (z.B. Ginkgo biloba oder Rosmarinus off.), die die Durchblutung des Gehirns verbessern und somit kognitive Prozesse wie Gedächtnis und Konzentration fördern können.

  • Aus David Hoffmans „The Herbal Handbook: A User’s Guide to Medical Herbalism“.

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