Ist es noch Zeit für einen letzten nachhaltigen Modeführer vor den Feiertagen? Ich denke schon. Eine der Fragen, die mir am häufigsten gestellt wird, lautet: „Welche Stoffe sind am nachhaltigsten?“, vor allem beim Kauf von Second-Hand-Kleidung oder beim Kleidertausch. Manchmal nenne ich meine Favoriten (Bio-Baumwolle, Leinen, Wolle), aber das Verständnis von nachhaltigen Stoffen ist ein wenig komplizierter.

Ich hoffe, dass dieser Leitfaden Ihnen dabei hilft, herauszufinden, welche Stoffe die richtigen für Sie sind (und wenn Sie Fragen haben, hinterlassen Sie bitte einen Kommentar!)

Eine Anmerkung zu nachhaltiger Mode, Verbrauch & Materialien

Ich glaube, dass nachhaltige Mode vier wichtige Punkte umfasst:

• Ethische Herstellung – Mode, die von Menschen hergestellt wird, die fair, mit Respekt und Würde behandelt und gut bezahlt werden
• Nachhaltige Herstellung – Mode, die aus nachhaltig angebauten oder recycelten Materialien und unter Verwendung von umweltfreundlichen Verfahren hergestellt wird
• Qualität und Langlebigkeit – Mode, die für die Ewigkeit gemacht ist und über Jahre hinweg geliebt wird.
• Kreislaufprozesse – Mode, die wiederverwendet, wiedergetragen und recycelt werden kann und im Grunde so lange wie möglich nicht auf der Mülldeponie landet

Natürlich gibt es noch andere Aspekte, und ich kann mir vorstellen, dass Sie beim Kauf nachhaltiger Mode auf bestimmte Dinge achten. (Und wie immer gilt: Kaufen Sie keine unnötigen Dinge. Wie der fantastische Will.I.Am sagt: Es ist kein Abfall, bis es verschwendet ist…)

Die Definition dessen, was Ihnen wichtig ist, ist etwas, das ich ermutige, wenn Sie auf ethische Mode umsteigen. Ich habe zum Beispiel nichts gegen Wolle, aber wenn man Veganer ist, ist das ein No-Go.

Und wenn es darum geht, zu definieren, welche Materialien nachhaltig sind, müssen wir alle drei der oben genannten Punkte berücksichtigen. Natürliche Materialien sind toll, aber sie werden nicht immer nachhaltig angebaut und halten auch nicht immer lange. Langlebige Materialien sind ebenfalls großartig, aber oft synthetisch. Und in beiden Fällen könnten die Produkte unter Verwendung schädlicher Chemikalien oder unter unsicheren Bedingungen hergestellt werden, was weder für die Menschen noch für den Planeten gut ist.

Seufz. Es ist nie einfach, nicht wahr?

In diesem Sinne habe ich eine Liste der Materialien erstellt, auf die ich beim Einkaufen achte, und ihre Vor- und Nachteile aufgelistet, damit du entscheiden kannst, welche die richtigen für dich sind…

15 der besten nachhaltigen Stoffe, auf die man bei Mode achten sollte

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Leinen

Leinen ist eine Naturfaser, Sie wird schon seit Tausenden von Jahren zur Herstellung von Kleidung verwendet. Sie wird aus der Flachspflanze gewonnen und braucht Monate, um zu wachsen, behandelt und verarbeitet zu werden, bis die grasartigen Fasern weich und geschmeidig genug sind, um zu Kleidung gewebt zu werden.

Dieses Video zeigt, wie es traditionell im Vereinigten Königreich gemacht wurde (von einem netten älteren Herrn!), aber heutzutage wird es von Maschinen erledigt. Leinen kann in vielen verschiedenen Klimazonen angebaut werden und braucht oft keine Pestizide, um zu wachsen.

Ich liebe Leinen. Es ist so formstabil, wie mein (geschenktes) LF Markey Olaf Shirt* hier beweist. Außerdem ist es unglaublich robust, und das macht es so angenehm, dass man es immer und immer wieder tragen kann. Das spiegelt sich in seinem höheren Preis als Stoff wider, aber mit der Zeit ist er tatsächlich recht erschwinglich. Und bei Designs wie diesem Shirt und meinem Son de Flor-Kleid möchte ich es wirklich immer wieder tragen!

Organische Baumwolle

Baumwolle ist ein weiteres natürliches Material, aber es ist schwierig, es als nachhaltig zu bezeichnen, weil es SO VIEL WASSER zur Herstellung braucht. Für die Herstellung eines einfachen weißen T-Shirts und einer Jeans werden 20.000 Liter Wasser verbraucht – das sind 13 Jahre Trinkwasser!

Baumwolle kann auch mit Pestiziden angebaut und mit bekannten krebserregenden Stoffen behandelt werden, und es ist bekannt, dass sie Umweltkatastrophen wie die Austrocknung des Aralsees verursacht.

Wenn Sie Baumwolle kaufen und nachhaltige Stoffe unterstützen wollen, sollten Sie auf einige Dinge achten:

• Wasserkreislaufsysteme, die den Wasserverbrauch und die Wasserverschwendung reduzieren
• Organische Baumwolle, die ohne Pestizide angebaut wird, was sowohl die Baumwolle selbst als auch die nahe gelegene Flora und Fauna und die Baumwollarbeiter schützt
• Better Cotton Initiative mark, die sich für einen nachhaltigeren Anbau einsetzt, dabei aber recht locker vorgeht
• Fairtrade-Zeichen, das eine ethische Behandlung der Baumwollbauern garantiert

Meine Freundin und Liebhaberin ethischer Mode, Ruth MacGilp, geht ausführlicher auf die Problematik der Baumwolle ein, oder lesen Sie meinen Leitfaden für Bio-Baumwolle für weitere Informationen.

Denim

Ich lebe grundsätzlich in Denim. Wenn ich keinen Rock trage, bin ich in Jeans unterwegs. Sie sind einfach so leicht zu tragen! Aber wusstest du, dass es mehr Jeans auf der Welt gibt als Menschen? Das ist eine Menge Denim. Und Denim wird aus Baumwolle hergestellt, was bedeutet, dass Millionen von Litern Wasser für die Herstellung von Jeans verbraucht werden…

Ich habe vor einiger Zeit einen Leitfaden für nachhaltige Jeans und Denim geschrieben, der sehr ausführlich darauf eingeht, aber die wichtigsten Dinge, die man beim Kauf von nachhaltigem Denim beachten sollte, sind:

• Wählen Sie Jeans, die in einem geschlossenen Wasserkreislauf hergestellt werden (spart Tausende von Litern Wasser)
• Wählen Sie Jeans, die den Kreislaufgedanken fördern, wie z.B. die Verwendung eines bestimmten Prozentsatzes an recycelten Fasern, oder solche, die geflickt oder zum Recycling zurückgeschickt werden können
• Vermeiden Sie Stonewash (wird oft mit giftigen Chemikalien hergestellt, siehe den Film Riverblue für weitere Informationen)
• Vermeiden Sie Risse und Sprünge (können sich schneller abnutzen als normales Denim, wie im Fixing Fashion Report erwähnt)
• Haben Sie nur ein oder zwei Paar Jeans und tragen Sie sie so oft wie möglich

Ich finde es schwierig, Jeans aus zweiter Hand zu kaufen (ich suche immer noch nach dem perfekten Paar Levi’s!)

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Peace Silk

Nachhaltige Stoffe sind immer noch in der Entwicklung! Friedensseide ist ein solcher Stoff. Wussten Sie, dass traditionelle Seide von Insekten hergestellt wird? Seide wird von Seidenraupen hergestellt, wenn sie ihre Kokons bilden, die dann von Hand eingesammelt, gekocht und zu Fäden gesponnen werden. Ja, Sie haben richtig gelesen – durch das Kochen werden die Seidenraupen in ihren Kokons getötet, bevor sie sich zu Motten entwickelt haben. Und man braucht etwa 5.000 Seidenraupen, um einen Kimono aus reiner Seide herzustellen… Es handelt sich also weder um ein veganes noch um ein grausamfreies Material.

Friedensseide ist eine relativ neue Antwort auf dieses Problem. Seidenraupen haben die Zeit, sich zu Motten zu entwickeln, und ihre leeren Kokons werden dann gesammelt, um Friedensseide herzustellen. Daraus ist mein wunderschönes (geschenktes) Zavi Marrakesh Shirt hier gemacht – und es hat den gleichen Schimmer und Glanz wie normale Seide!

Hinzu kommt der Unterschied in der Weichheit: Es ist nicht zu leugnen, dass Seide ein wunderschönes, glänzendes Material ist, während Friedensseide eine etwas grobere Angelegenheit ist.

Wenn du dich sehr für Seide interessierst, findest du im The Fashion Common Room einen tollen Leitfaden, der noch viel detaillierter auf seidenähnliche Fasern eingeht, wie Hanfseide, Lotusseide, Orangenfaserseide und Sojaseide!

Cupro

Wenn Sie ein veganes, seidenähnliches Material bevorzugen, das viel weiter verbreitet ist, könnte Cupro Ihre Antwort sein.

Cupro ist eine Kreislauffaser, das heißt, sie wurde aus recycelten Kleidungsstücken hergestellt. Es handelt sich um eine Rayonfaser, die aus Zellulose (in der Regel Baumwolle) hergestellt wird, die in einer Cuprammoniumlösung aufgelöst wird.

Der letzte Teil dieses Prozesses ist der problematische Teil – für Cuprammonium werden Kupfer, Ammoniak und Natronlauge benötigt, die für die Arbeiter schädlich und giftig sein können, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden.

Wenn es jedoch verantwortungsvoll hergestellt wird, ist Cupro eine großartige Alternative zu Seide. Er ist fein, durchsichtig und fühlt sich weich an. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, wenn es um Recycling geht, aber es wäre schön, wenn der chemische Prozess in Zukunft geändert würde.

Wolle & Kaschmir

Ein weiteres natürliches Material, und ein weiteres mit Problemen! Ich persönlich liebe Wolle, da sie auf natürliche Weise von Schafen, Ziegen, Alpakas usw. gewonnen wird und wirklich warme, qualitativ hochwertige Kleidung ergibt. Außerdem ist sie biologisch abbaubar (man muss nur darauf achten, dass sie nicht mit Fasern auf Kunststoffbasis gemischt wird). Aber wenn es darum geht, sie in die Liste der nachhaltigen Stoffe aufzunehmen, gibt es zunächst ein paar Dinge zu bedenken:

• Behandlung von Wolltieren
• Höhere Emissionen beim Anbau von Wolle (im Vergleich zu pflanzlichen Materialien)

Ich glaube zwar, dass es eine Reihe von ethischen Strickwaren- und Wollmarken gibt, die Schafe gut behandeln und ihre Kleidung nachhaltig produzieren. Ich verstehe jedoch, dass das Wohlergehen von Tieren wichtig und oft schwer zu überprüfen ist. Wenn Sie Veganer sind oder sich nicht sicher sind, empfehle ich Ihnen, die Finger davon zu lassen.

Recyceltes Nylon (auch bekannt als Econyl)

Nun kommen wir zu den recycelten Fasern und dem einzigen Material auf Ölbasis auf dieser Liste. Nylon wird aus Erdöl hergestellt und ist eine Kunststofffaser. Für bestimmte Kleidungsstücke wie Bademode ist es jedoch ein unglaublich nützliches Material, das sich nur schwer ganz vermeiden lässt.

Da kommt recyceltes Nylon ins Spiel! Es wird aus recyceltem Plastik hergestellt (oft aus Plastikflaschen, Fischernetzen und anderen leicht zu recycelnden Plastikartikeln) und ist die nachhaltige Lösung für Bikinis, Regenkleidung und andere Artikel. Achte nur darauf, einen Guppyfriend-Waschbeutel* zu verwenden, wenn du Nylonkleidung wäschst, um zu verhindern, dass Mikrofasern in unsere Gewässer gelangen.

Bambus / Ecovero / Lyocell / Modal / Tencel / Rayon / Viskose

Ich wollte auch Stoffe auf Baumbasis in diese Liste aufnehmen, und meine Güte, es gibt so viele davon! Vereinfacht gesagt, werden alle diese Stoffe aus dem Zellstoff von Bäumen gewonnen und dann chemisch verarbeitet, bis sie zu weichen, tragbaren Fasern werden.

Einige von ihnen sind besser als andere – in meinem Bericht über Bambusunterwäsche habe ich festgestellt, dass sowohl Lyocell als auch Rayon aus Bambus hergestellt werden, aber das eine wird mit härteren Chemikalien behandelt als das andere, und oft führen diese Chemikalien zu einer Verschmutzung der Wasserwege. Ich bin noch nicht so weit, zu entscheiden, was am besten ist, aber sie sind potenziell nachhaltiger als Fasern auf Kunststoffbasis.

Hanf

Und natürlich durfte ich Hanf nicht vergessen. Ja, es ist die stereotype Hippie-Faser, an die die Leute denken, wenn sie „nachhaltige Mode“ hören, aber abgesehen davon steht sie in Sachen Nachhaltigkeit auf einer Stufe mit Leinen.

Hanf wird schon seit Tausenden von Jahren angebaut und zu Fasern gesponnen. Er wächst schnell, kann im Vereinigten Königreich angebaut werden und hat so viele Verwendungsmöglichkeiten – ich bin zum Beispiel kürzlich auf Hanfmilch und Hanföl umgestiegen! Reine Hanffasern fühlen sich sehr ähnlich an wie Leinen, obwohl sie oft mit Baumwolle oder Lyocell gemischt werden, um einen weicheren Stoff zu erhalten.

7 nicht so nachhaltige Stoffe, die man meiden sollte

Als Ergänzung zu meiner Liste der guten Stoffe wollte ich auch ein paar der Materialien auflisten, die ich meide:

• Acryl
• Elastan (auch bekannt als Spandex oder Lycra)
• Nylon
• Polyamid
• Polyester
• Polyurethan
• Sequins

Alle diese Stoffe werden unter Verwendung von Erdöl hergestellt (ja, böses Erdöl) hergestellt, d.h. aus fossilen Brennstoffen, die oft auf katastrophale Weise aus dem Boden geholt, zu einem Kunststofffaden verarbeitet und dann zu tragbaren Stoffen gewebt werden. Wenn sie gewaschen werden, verlieren sie ihre Mikrofasern. Und wenn sie weggeworfen werden, dauert es Hunderte von Jahren, bis sie abgebaut sind. Vermeiden, vermeiden, vermeiden.