Wilmer Eye Institute
Frühes bis mittleres Stadium
Die unregelmäßige Form der Keratokonus-Hornhaut verschlechtert die Bildqualität, so dass bei den meisten Keratokonus-Patienten eine Sehkorrektur erforderlich ist. Diese Aufgabe ist bei Keratokonus-Patienten besonders anspruchsvoll und erfordert oft ein individuelles Vorgehen. Als Faustregel gilt, dass Patienten in den frühen Stadien des Keratokonus mit einer Brille oder weichen Kontaktlinsen hervorragend sehen können. Wenn die Krankheit fortschreitet und der Hornhautkegel stärker hervortritt, bieten Brillen oder weiche Kontaktlinsen keine ausreichende Sehkorrektur mehr.
Corneal Collagen Cross-linking (CXL)
Die kürzlich in den Vereinigten Staaten zugelassene Cross-linking-Behandlung wird seit zehn Jahren weltweit erfolgreich durchgeführt. Die minimal-invasive, fortschrittliche Therapie verlangsamt oder stoppt das Fortschreiten der Hornhautverformung bei Keratokonus, indem sie die Kollagenverbindungen in der Hornhaut stärkt, so dass sie steifer wird und sich in der Regel nicht mehr vorwölbt.
Erfahren Sie hier mehr über CXL.
Fortgeschrittene Stadien
Hornhauttransplantation
Wenn die oben genannten Behandlungen ausgeschöpft sind, kann eine Hornhauttransplantation durchgeführt werden, um das Sehvermögen wiederherzustellen.
Hornhauttransplantationen werden oft ambulant durchgeführt und dauern etwa eine Stunde. Bei einer Hornhauttransplantation wird die Hornhaut des Patienten vorsichtig entfernt und die Hornhaut eines Spenders mit Stichen, die etwa ein Drittel so breit wie ein menschliches Haar sind, eingenäht. Hornhäute werden von kürzlich verstorbenen Personen mit dem Einverständnis ihrer nächsten Verwandten erhalten.
Nach einer Hornhauttransplantation kann die Sicht monatelang verschwommen bleiben. Wie bei jedem transplantierten Gewebe müssen kontinuierlich Medikamente eingenommen werden, um eine Abstoßung der Hornhaut zu vermeiden. Dazu gehören in der Regel entzündungshemmende Augentropfen. In fast allen Fällen ist eine Brille oder eine Kontaktlinse erforderlich, um nach der Hornhauttransplantation eine möglichst klare Sicht zu gewährleisten.
Spezialisierte Kontaktlinsen
Wenn die Krankheit fortschreitet und der Hornhautkegel weiter vorsteht, bieten Brillen oder weiche Kontaktlinsen keine ausreichende Sehkorrektur mehr. Es gibt einige spezielle Kontaktlinsen, die das Sehvermögen von Patienten mit fortgeschrittenem Keratokonus verbessern können.
- Harte gasdurchlässige Kontaktlinsen. Diese harten Linsen gleichen die abnorme Optik der Hornhautverkrümmung aus, da sie die Hornhautform nicht annehmen, wenn sie auf der Hornhautoberfläche aufliegen. Harte Kontaktlinsen sind eine hervorragende optische Lösung, können jedoch manchmal unangenehm zu tragen sein. Das Tragen der harten Kontaktlinse über einer weichen Kontaktlinse oder die Verwendung einer Hybridlinse (hart in der Mitte, weich an den Rändern) kann hilfreich sein.
- Sklerale Linsen. Bei extrem vorstehenden Konen kann die Anpassung einer harten Kontaktlinse schwierig werden. Die Patienten können von Linsen mit größerem Durchmesser profitieren, die auf dem weißen Teil des Auges (der Sklera) aufliegen und sich über die Hornhaut wölben, ohne deren Oberfläche zu berühren. Solche harten Kontaktlinsen werden als Skleralinsen bezeichnet. Im Allgemeinen sind diese Linsen sehr angenehm zu tragen und bieten bei ausgewählten Patienten eine ausgezeichnete Sicht.
- PROSE Linsen. Ein spezieller Untertyp von Skleralinsen wird PROSE (prosthetic replacement of the ocular surface ecosystem) genannt. Diese Prothese kann besonders in extremen Fällen von Keratokonus nützlich sein und wird im Allgemeinen als letzter Ausweg vorbehalten, bevor eine Hornhauttransplantation in Betracht gezogen wird.
Intrakorneale Ringsegmente
Intrakorneale Ringsegmente sind C-förmige Ringe aus Kunststoff, die zur Abflachung der Hornhautoberfläche verwendet werden, damit sie das Licht besser brechen kann.
Bei dem Verfahren, das etwa 15 Minuten dauert, werden kleine Tunnel zwischen den Schichten des Stromas geschaffen, in die die Implantate eingesetzt werden können. Je nach Schweregrad des Keratokonus müssen die Patienten nach der Implantation möglicherweise Kontaktlinsen tragen, um ihre Sehkraft weiter zu korrigieren. Außerdem können die Implantate das Fortschreiten der Krankheit nicht aufhalten, so dass es sich zwar um eine wirksame Behandlungsmöglichkeit, aber nicht um eine Heilung handelt.