Was sind Proteindomänen?

Sep 19, 2021
admin

Domänen sind unterschiedliche funktionelle und/oder strukturelle Einheiten in einem Protein. Normalerweise sind sie für eine bestimmte Funktion oder Interaktion verantwortlich und tragen zur Gesamtfunktion eines Proteins bei. Domänen können in einer Vielzahl biologischer Zusammenhänge vorkommen, wobei ähnliche Domänen in Proteinen mit unterschiedlichen Funktionen zu finden sind.

Src Homology 3 (SH3)-Domänen sind beispielsweise kleine Domänen mit etwa 50 Aminosäureresten, die an Protein-Protein-Interaktionen beteiligt sind. SH3-Domänen haben eine charakteristische 3D-Struktur (Abbildung 4). Sie kommen in einer Vielzahl von Proteinen mit unterschiedlichen Funktionen vor, darunter Adaptorproteine, Phosphatidylinositol-3-Kinasen, Phospholipasen und Myosine.

Abbildung 4 Struktur der SH3-Domäne.

Ein Beispiel für ein Protein, das mehrere SH3-Domänen enthält, ist das cytoplasmatische Protein Nck. Nck gehört zur Familie der Adaptorproteine und ist an der Weiterleitung von Signalen von Wachstumsfaktor-Rezeptor-Tyrosinkinasen an nachgeschaltete Signalempfänger beteiligt. Die Domänenzusammensetzung von Nck ist in Abbildung 5 dargestellt.

Abbildung 5 Domänenzusammensetzung von Nck. Nck enthält drei SH3-Domänen und eine weitere Domäne, die als SH2 (Src homology 2) bekannt ist. Sowohl SH3- als auch SH2-Domänen finden sich normalerweise in Proteinen, die mit anderen Proteinen interagieren und den Zusammenbau von Proteinkomplexen vermitteln. SH3-Domänen binden typischerweise an prolinreiche Peptide in ihren jeweiligen Bindungspartnern, während SH2-Domänen mit Phosphotyrosin-haltigen Zielpeptiden interagieren.

Wie wir gerade bei Nck gesehen haben, können Proteine aus mehreren Domänen zusammengesetzt sein. Oft haben die einzelnen Domänen spezifische Funktionen, wie z. B. die Bindung eines bestimmten Moleküls oder die Katalyse einer bestimmten Reaktion, und zusammen tragen sie zur Gesamtfunktion des Proteins bei (siehe z. B. die Domänenzusammensetzung des Enzyms Phospholipase D1 in Abbildung 6 unten).

Abbildung 6 Domänenzusammensetzung der Phospholipase D1, eines Enzyms, das Phosphatidylcholin abbaut.

Das Protein enthält eine PX-Domäne (Phox), die an der Bindung von Phosphatidylinositol beteiligt ist, eine PH-Domäne (Pleckstrin-Homologie), die eine Rolle bei der Ausrichtung des Enzyms auf bestimmte Stellen in der Zelle spielt, sowie zwei PLD-Domänen (Phospholipase D), die für die katalytische Aktivität des Proteins verantwortlich sind.

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