Ultrafiltration und Rückfiltration bei der Hämodialyse
Die Ultrafiltration ist der druckgesteuerte Prozess, durch den die Hämodialyse überschüssige Flüssigkeit von Patienten mit Nierenversagen entfernt. Trotz erheblicher Verbesserungen in der Hämodialysetechnik gibt es nach wie vor drei wesentliche Probleme im Zusammenhang mit der Ultrafiltration: Kontrolle des Ultrafiltrationsvolumens, Kontrolle der Ultrafiltrationsrate und Rückfiltration. Die Steuerung des Ultrafiltrationsvolumens wird durch die Auswirkungen der Adsorption von Plasmaproteinen, des Hämatokrits und der Gerinnungsparameter auf die Membranleistung erschwert. Außerdem sind die bisher entwickelten Gleichungen, die die Ultrafiltrationsrate und den Transmembrandruck miteinander in Beziehung setzen, nicht auf High-Flux-Dialysatoren, hohe Blutflussraten und die Erythropoetintherapie anwendbar. Die Regulierung der Ultrafiltrationsrate zur Vermeidung von Hypotonie, Krämpfen und anderen intradialytischen Komplikationen wird durch ungenaue Schätzungen des Trockengewichts und von Patient zu Patient unterschiedliche Gefäßfüllungsraten erschwert. Die kontinuierliche Überwachung des zirkulierenden Blutvolumens während der Hämodialyse könnte ein besseres Verständnis der Rolle des Blutvolumens bei der Auslösung intradialytischer Symptome ermöglichen und die Bestimmung optimaler Ultrafiltrationsratenprofile für die Hämodialyse erlauben. Die Rückfiltration kann als direkte Folge der Ultrafiltrationskontrolle auftreten und führt zum Transport bakterieller Produkte vom Dialysat ins Blut. Durch die Untersuchung dieser Probleme aus einer technischen Perspektive hoffen die Autoren zu klären, was durch das Verständnis und die Manipulation der Flüssigkeitsdynamik der Ultrafiltration verhindert werden kann und was nicht.