Sensorische Integrationstherapie

Okt 15, 2021
admin

Die sensorische Integration nach Ayres ist eine Theorie, die beschreibt, (1) wie der neurologische Prozess der Verarbeitung und Integration von sensorischen Informationen aus dem Körper und der Umwelt zur emotionalen Regulation, zum Lernen, zum Verhalten und zur Teilnahme am täglichen Leben beiträgt, (2) empirisch abgeleitete Störungen der sensorischen Integration und (3) einen Interventionsansatz. „Die Theorie der sensorischen Integration wird verwendet, um zu erklären, warum Menschen sich auf bestimmte Weise verhalten, um Interventionen zur Verbesserung bestimmter Schwierigkeiten zu planen und um vorherzusagen, wie sich das Verhalten als Ergebnis der Intervention ändern wird. Die Theorie der sensorischen Integration geht auf die Arbeit von A. Jean Ayres zurück, einer Ergotherapeutin und Psychologin. Ayres schrieb: „Sensorische Integration ist die Organisation von Sinneseindrücken zur Nutzung. Unsere Sinne geben uns Informationen über die physischen Bedingungen unseres Körpers und die Umwelt um uns herum… Das Gehirn muss alle unsere Sinneseindrücke organisieren, wenn eine Person sich bewegen, lernen und sich produktiv verhalten soll“.

Der neurologische Prozess der sensorischen Integration ist eine „besondere Art der Betrachtung der neuronalen Organisation von sensorischen Informationen für funktionales Verhalten“. Sie wird von verschiedenen Berufsgruppen auf unterschiedlichen Ebenen untersucht, z. B. von Ergotherapeuten als Grundlage für berufliche Leistung und Teilhabe, von Psychologen auf zellulärer Ebene als multisensorische Integration.

Als Theorie ist die sensorische Integration „eine dynamische und ökologische Theorie, die den entscheidenden Einfluss der sensorischen Verarbeitung auf die menschliche Entwicklung und Funktion spezifiziert“. „Sie trägt dazu bei, zu verstehen, wie Empfindungen das Lernen, die sozial-emotionale Entwicklung und neurophysiologische Prozesse wie motorische Leistung, Aufmerksamkeit und Erregung beeinflussen“.

Als Interventionsansatz wird sie als „klinischer Bezugsrahmen für die Beurteilung und Behandlung von Menschen mit funktionellen Störungen der sensorischen Verarbeitung“ verwendet.

Personen mit sensorischen Integrationsstörungen haben Probleme mit dem Tastsinn, dem Geruchssinn, dem Gehör, dem Geschmackssinn, dem Sehsinn, der Körperkoordination und der Bewegung gegen die Schwerkraft. Hinzu kommen möglicherweise Schwierigkeiten bei der Bewegung, der Koordination und dem Empfinden, wo sich der eigene Körper in einem bestimmten Raum befindet. Befürwortern der sensorischen Integrationstherapie zufolge ist die sensorische Integrationsstörung eine häufige Störung bei Personen mit neurologischen Lernbehinderungen wie Autismus-Spektrum-Störung, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung und sensorischer Modulationsstörung.

Ayres‘ Ansatz hat sich in den letzten Jahrzehnten unter Therapie- und Bildungsfachleuten verbreitet. Innerhalb der Ergotherapie und in anderen Disziplinen ist er auf einigen Widerstand gestoßen.

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