Schleudern erklärt: Übersteuern, Untersteuern, Aquaplaning und Durchdrehen der Räder
Bei einem Schleudern verlieren die Reifen Ihres Fahrzeugs die Haftung auf der Fahrbahn, und es kann durch zu starkes Beschleunigen, zu starkes Bremsen oder eine für die Fahrbahnoberfläche zu hohe Drehkraft verursacht werden. Einige der Ratschläge, die Sie zum Thema Schleudern hören, sind inzwischen überholt, da moderne Fahrzeugtechnologien wie Antiblockiersystem (ABS), elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) und Traktionskontrolle verhindern, dass Sie ins Schleudern geraten.
Lassen Sie uns einen Blick darauf werfen, wie die einzelnen Arten des Schleuderns verursacht werden und was Sie tun können, um sie zu verhindern. Denken Sie daran, wenn Sie das Schleudern ausprobieren wollen, bietet Ihre örtliche Rennstrecke Trainingstage an, und oft gibt es auch spezielle Drift-Trainingstage.
Übersteuern
Übersteuern bedeutet, dass die Hinterräder des Fahrzeugs die Traktion verlieren und die Vorderräder nicht. Die Räder rutschen dann in der Kurve nach außen. Es gibt zwei Arten des Übersteuerns: das Abhebeübersteuern und das Leistungsübersteuern.
Beim Leistungsübersteuern gibt der Fahrer zu viel Gas, so dass die Drehkraft der Räder die Reibung der Fahrbahnoberfläche überwindet und die Räder durchdrehen. Sobald sie durchdrehen, haben sie viel weniger seitliche Haftung und rutschen daher seitwärts. Dies ist die Technik, die beim Driften verwendet wird, um große, rauchige Powerslides zu erzielen. Übersteuern ist nur bei Autos mit Heckantrieb möglich.
Abhebendes Übersteuern (auch bekannt als Übersteuern beim Gaswegnehmen und Übersteuern beim Einrasten) bedeutet, dass man bereits in der Kurve ist und etwas am Auto macht, z. B. den Fuß vom Gas oder von der Bremse nimmt oder einen Gang herunterschaltet, wodurch das Gewicht auf die Vorderseite des Autos verlagert und das Gewicht auf die Rückseite des Autos reduziert wird. Das Gleichgewicht wird gestört – es kommt zu einer Gewichtsverlagerung nach vorne, wodurch die Kurvenfahrt etwas enger wird und die Hinterreifen weniger Grip haben, was zum Schleudern führt. Diese Art des Übersteuerns ist bei Fahrzeugen mit Heck- und Mittelmotor, wie z. B. einem Porsche 911 oder einem Toyota MR2, viel stärker ausgeprägt. Das liegt daran, dass sich im Heck ein massiver Metallklumpen (der Motor) befindet, der wie ein Pendel wirken kann. Sowohl Autos mit Hinterradantrieb als auch Autos mit Frontantrieb können übersteuern.
Bei Motorrädern kann das Übersteuern zu einem Highside- oder Lowside-Crash führen – Videos dazu finden Sie in diesem Artikel.
Wenn bei einem Lkw die Hinterräder der Zugmaschine die Bodenhaftung verlieren, kann der Anhänger den Lkw in ein Klappmesser drücken.
Untersteuern
Untersteuern bedeutet, dass man in eine Kurve einbiegt, aber die Vorderräder zur Seite rutschen, was bedeutet, dass das Auto vorwärts fährt, anstatt zu drehen. Fast alle Autos sind so eingestellt, dass sie untersteuern, da dies die am einfachsten zu korrigierende und am wenigsten gefährliche Art des Schleuderns ist. Untersteuern wird entweder durch zu schnelles Einlenken in eine Kurve oder durch zu viel Kraftaufwand am Kurvenausgang verursacht. Untersteuern lässt sich beheben, indem man den Fuß vom Gaspedal nimmt. In diesem Video wird erklärt, wie man Untersteuern behebt, wenn man zu schnell in die Kurve einbiegt.
Und dieses Video zeigt, wie es selbst bei professionellen Fahrern schiefgehen kann.
Bei einem Motorrad führt Untersteuern am ehesten zu einem Tiefsturz – in diesem Artikel finden Sie Videos dazu.
Hydroplaning
Hydroplaning, auch Aquaplaning genannt, bedeutet, dass Ihre Reifen auf einer Wasserschicht aufsteigen, weil das Profil Ihrer Reifen das Wasser nicht schnell genug ableiten kann. Je flacher das Reifenprofil ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ins Schleudern geraten. Dieses Video erklärt, wie Ihre Reifen das Wasser ableiten und was passiert, wenn Ihr Auto die Bodenhaftung verliert. Außerdem wird erklärt, warum Sie bei Regen den Tempomat nicht benutzen sollten, was wir hier behandelt haben.
Durchdrehen der Räder
Durchdrehen der Räder bedeutet, dass der Fahrer zu viel Gas gibt und das Drehmoment (die Drehkraft) der Räder die verfügbare Haftung der Fahrbahn übersteigt. Am häufigsten sieht man dies auf einer Drag-Racing-Strecke, wo die Fahrer damit ihre Reifen aufwärmen. Moderne Traktionskontrollsysteme lassen die Räder nicht durchdrehen. Um das Durchdrehen der Räder zu verhindern, müssen Sie das Gaspedal loslassen. Durchdrehende Räder in der Kurve führen bei Autos mit Vorderradantrieb zu Untersteuern und bei Autos mit Hinterradantrieb zu Übersteuern.
Schleudern
Ein Schleudern wird durch zu starkes Bremsen verursacht, wenn man kein Antiblockiersystem hat. Die Räder blockieren einfach und rutschen über die Fahrbahnoberfläche. Dieses Video erklärt das Antiblockiersystem.
Darren ist Mitglied des Institute of Advanced Motorists und der NZ Motoring Writers‘ Guild