Schlenkerla – die historische Rauchbierbrauerei

Sep 15, 2021
admin

Aecht Schlenkerla Rauchbier Der Klassiker unter den Rauchbieren

Aecht Schlenkerla Rauchbier

Bamberg und Rauchbier gehören zusammen, eine Liaison, die nicht ohne Folgen blieb. Die größte davon ist das Schlenkerla: die ergiebigste, meistbesuchte und traditionsreichste Rauchbierquelle Bambergs. Es entspringt mitten in der Altstadt, direkt unterhalb des mächtigen Doms, aus einem Fachwerkhaus, an dem im Sommer die Geranien üppig leuchten. Wer hier nicht herkommt und den kräftigen, unverwechselbaren Geschmack des Original Schlenkerla Rauchbieres probiert hat, kann nicht behaupten, in Bamberg gewesen zu sein.

Schlenkerla ist längst zu einem Zauberwort geworden, doch viele wissen nicht, woher dieses Wort stammt. Seine Wurzeln liegen im fränkischen Volksmund, in dem „schlenkern“ ein Ausdruck dafür ist, nicht gerade zu gehen – so wie es ein Betrunkener tut. Angeblich hatte einer der früheren Brauer aufgrund eines Unfalls oder vielleicht auch wegen des Biers einen komischen Gang und wurde deshalb „Schlenkerla“ genannt. Die Endung -la ist die typische Verkleinerungsform für den fränkischen Dialekt. Mit der Zeit nannten auch die Bamberger das Wirtshaus Schlenkerla, und obwohl inzwischen die sechste Generation von Brauern das Bier zapft, ist der Name geblieben. Selbst im Telefonbuch und im Internet findet man die Brauerei unter dem Namen Schlenkerla. Er steht heute für das Wirtshaus, die Brauerei und vor allem für das Rauchbier.

Das Rauchbier vom Schlenkerla ist ein dunkles, aromatisches, untergäriges Bier mit 13,5 Prozent Stammwürze, was einem Alkoholgehalt von 5,1 Prozent entspricht. Keine Frage: Es gibt stärkere Biere, aber trotzdem sollte man

Aecht Schlenkerla Rauchbier

nicht unterschätzen… es kann einen ganz schön „schlenker“ machen. Sein rauchiges Aroma wird dadurch erreicht, dass das Malz in der Schlenkerla-Mälzerei dem intensiven, aromatischen Rauch von brennenden Buchenholzscheiten ausgesetzt wird. Nach der Vermischung mit erstklassigem Hopfen im Sud reift es in 600 Jahre alten Kellern tief unten im Bamberger Hügelland zu einem weichen, herrlich schmeckenden Bier, das man am besten direkt im „Schlenkerla“ trinkt. Ein Original unter den Bieren, sogar unter den bayerischen Bieren. Man trinkt es im „Alten Lokal“ an weiß gescheuerten Holztischen – ein Tischtuch wäre eine Sünde – unter einer alten Holzdecke, die noch dunkler ist als das Bier. Man kann es in der „Klause“ trinken, einem ehemaligen Kloster aus dem Jahr 1310, oder im Innenhof neben einem 500-Liter-Holzfass. Das alles ist das Schlenkerla.

Der Genießer trinkt es langsam und genüsslich, aber stetig und zielstrebig. Er weiß, dass das zweite „Seidla“ (Halbliter) besser schmeckt als das erste, und das dritte noch besser als das zweite. Er trinkt beim Frühschoppen und in der Mittagspause. Er trinkt es am Abend, trinkt es allein und in Gesellschaft, vor allem in Gesellschaft, denn „Aecht Schlenkerla Rauchbier“ macht gesprächig und ausgelassen. Es bringt den Einheimischen mit dem Fremden zusammen, denn in Franken ist es üblich, den Tisch mit anderen zu teilen.

„Auch wenn das Gebräu beim ersten Schluck etwas seltsam schmeckt, hören Sie nicht auf, denn bald werden Sie merken, dass Ihr Durst nicht nachlässt und Ihr Genuss sichtlich zunimmt.“

Das steht auf den Bierdeckeln, und die Bierdeckel haben Recht!

Im Übrigen: Da es fast das letzte traditionell hergestellte Rauchbier der Welt ist (weltweit gibt es nur noch 2 Hersteller: Spezial und Schlenkerla), wurde Schlenkerla von Slow Food® zum Passagier der Arche des Geschmacks ernannt.

Was ist so besonders an Schlenkerla Rauchbier?

  • Schlenkerla ist eine Brauerei UND eine Mälzerei.
    Das war bis zur industriellen Revolution vor rund 300 Jahren die Standardkonfiguration im Brauhandwerk. Heute mälzen nur noch sehr wenige Brauereien selbst.
  • Die Mälzungstechnik im Schlenkerla ist historisch.
    Schlenkerla-Rauchmalz wird direkt über einem offenen Holzfeuer gedarrt. Der Rauch dieses Feuers durchdringt das Malz und verleiht ihm seinen einzigartigen Rauchgeschmack. Bis zur Erfindung moderner Mälzereianlagen im 17. und 18. Jahrhundert mit Wärmetauschern, die mit Kohle, Öl oder Gas betrieben wurden, waren Rauchdarren DER Standard. Da die neue industrielle Form der Mälzung viel kosteneffizienter war, wurden die Räucherofen überall stillgelegt. Nicht so in Schlenkerla, und so kann unsere Rauchmälzerei auf eine jahrhundertelange Geschichte zurückblicken. (erfahren Sie mehr …)
  • Schlenkerla Rauchbier ist eines der beiden letzten traditionell hergestellten Rauchbiere, während die Rauchbiere moderner Craft-Brauereien mit industriell hergestellten Rauchmalzen hergestellt werden. Seit 2017 gibt es weltweit nur noch zwei Brauereien (Schlenkerla und Spezial aus Bamberg), die & kontinuierlich Rauchbier auf traditionelle Weise mälzen, weshalb Slow Food® das Schlenkerla Rauchbier zu einem Passagier in seiner „Arche des Geschmacks“ gemacht hat.
  • Schlenkerla, die historische Rauchbierbrauerei.
    Nicht nur die Mälzerei ist uralt, sondern auch alle anderen relevanten Elemente der Produktion. Wir brauen in Kupferkesseln nach der alten Form des „Dekoktionsmaischens“. Gärung und Lagerung sind immer noch zwei getrennte Schritte in unserem Brauprozess. Die Lagerung und Reifung erfolgt in handgegrabenen Felsenkellern aus dem 14. Jahrhundert unterhalb der Brauerei. Der Abguss in unserer Brauereigaststätte erfolgt aus traditionellen Holzfässern. (mehr erfahren …)
  • Schlenkerla Rauchbier gilt als DER Klassiker der Rauchbierkategorie.
  • Schlenkerla wird in der 6. Familiengeneration geführt und das Gut wurde bereits 1405 als „Haus des blauen Löwen“ erstmals urkundlich erwähnt. Das Anwesen am Oberen Stephansberg mit den Felsenkellern war bereits 1387 im Besitz eines Brauers.

Zusammengefasst: Schlenkerla Rauchbier ist ein Schluck Biergeschichte. Ein Schlenkerla zu trinken ist wie eine kleine Zeitreise. Schlenkerla Rauchbier ist ein lebendes Fossil aus einer Brauwelt, die es schon vor Jahrhunderten gab.

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