Radargrundlagen
Burst-Mode
Die Verteilung der Totzeit muss nicht gleichmäßig sein. Es können auch mehrere Impulse in schneller Folge hintereinander mit jeweils einer kurzen Empfangszeit vor dem Auftreten der Totzeit gesendet werden. Sind z.B. mehrere Impulsperioden in die gleiche Richtung ausgerichtet (wie bei der Impulspaarverarbeitung und der Erkennung von bewegten Zielen notwendig), dann wird keine Totzeit benötigt. Dies hat Vorteile für das Zeitbudget des Radars. Eine zufällige, unerwünschte Änderung des Phasenwinkels des Generators ist nach einer kürzeren Zeit unwahrscheinlich. Daher wird das Radar bei der Entfernungsmessung genauer sein. Gleichzeitig ändert sich in dieser kurzen Zeitspanne die Impulsfolgefrequenz: Sie ist sehr viel höher als der Durchschnitt. Je höher die Impulswiederholfrequenz, desto besser ist die eindeutige Messung der Geschwindigkeit (siehe Doppler-Ambiguität).
Der Burst-Modus wird meist in didaktischen Radargeräten verwendet. Diese Radare benötigen keine große Empfangszeit für die extrem kurzen Entfernungen innerhalb eines Schulungsraumes. Allerdings benötigen sie eine längere Totzeit, um die Daten der Echosignale über ein relativ schmalbandiges serielles Kabel zum Computer zu übertragen. Sie senden z.B. nur 10 Impulse pro Sekunde, was einer durchschnittlichen Impulswiederholfrequenz von 10 Hz entspricht. Diese 10 Pulse werden aber innerhalb von 200 Mikrosekunden übertragen. Für die Berechnung einer eindeutigen Dopplerfrequenz entspricht das einer Impulswiederholfrequenz von 50 kHz. Die anschließende Totzeit beträgt fast eine ganze Sekunde. Während dieser Zeit werden die Daten über USB mit einer Abtastrate von bis zu 280 Mbit/s übertragen.