Quintenzirkel und die Kreisprogression

Jul 16, 2021
admin

Quintenzirkel

Der Quintenzirkel (auch Quartenzirkel) ist ein wichtiges Konzept in der Musik. Er beschreibt die Beziehung zwischen den 12 Tönen der chromatischen Tonleiter und den dazugehörigen Dur- und Moll-Tonarten. Je näher zwei Tonarten im Quintenzirkel liegen, desto verwandter sind sie (d. h. desto mehr Noten haben sie gemeinsam).

Der Quintenzirkel wird so genannt, weil man sich von einer beliebigen Note ausgehend in Quinten abwärts bewegen und alle 12 Noten durchlaufen kann, bis man wieder zur ursprünglichen Note gelangt. Unten ist eine visuelle Darstellung des Quintenzirkels.

Quintenzirkel

Das Intervall einer Quinte ist bedeutsam, weil es mathematisch gesehen das konsonanteste Nicht-Oktav-Intervall ist. Aber ich werde dies für eine spätere Lektion über die Obertonreihe aufheben.

Tonarten und Modulation

Ausgehend von C-Dur:

  • Wenn man nach rechts geht, fügt jede Tonart ein Dis hinzu: C, G, D, A, E, B, F#
  • Wenn man nach links geht, fügt jede Grundtonart ein B hinzu: C, F, B♭, E♭, A♭, D♭, G♭
  • Die Noten auf der Innenseite des Kreises repräsentieren das relative Moll jeder Dur-Tonart

Der Quintenzirkel kann als der „harmonische Abstand zwischen den Tonarten“ betrachtet werden.

Der Quintenzirkel ist aus mehreren Gründen nützlich:

  • Mit ihm kann man die Tonart für jede Tonart ausrechnen
  • Je näher zwei Töne im Quintenzirkel beieinander liegen, desto ‚verwandter‘ sind sie – das heißt, desto mehr Töne haben sie gemeinsam
    • Zum Beispiel sind die Tonarten C-Dur (kein Kreuz) und G-Dur (ein Kreuz) eng verwandt
  • Wenn Lieder in eine neue Tonart modulieren, modulieren, tun sie dies in der Regel in eine eng verwandte Tonart (eine im Quintenzirkel benachbarte Tonart)
  • Tonale Akkordprogressionen bewegen sich SEHR oft in Quinten (siehe unten)

Kreisprogression

Der Quintenzirkel kann auch als „harmonischer Abstand zwischen Akkorden“ betrachtet werden. Zwei Akkorde, die aus der gleichen Tonart stammen und eine Quinte auseinander liegen, sind eng miteinander verwandt. Aus diesem Grund bewegen sich Akkordfolgen oft in Quinten abwärts. Eine Akkordfolge, die dies tut, wird als Kreisfolge bezeichnet.

Eine Kreisfolge (auch diatonischer Quintenzirkel genannt) verwendet nur Akkorde aus einer bestimmten Tonart und bewegt sich in Quintintervallen abwärts (obwohl zwischen der 4. und der 7. der Tonleiter ein Tritonus liegt, damit es diatonisch passt). Sie können aber auch einen chromatischen Quintenzirkel verwenden. Beide sind im Folgenden skizziert und enden in C-Dur.

Kreisprogression
Diatonischer Fünferkreis FMaj7 Bø7 Em7 Am7 Dm7 G7 CMaj7
Chromatischer Quintenzirkel (nichtauflösende ii-V’s) F#Maj7 B7 Em7 A7 Dm7 G7 CMaj7
Chromatischer Quintenzirkel (auflösende ii-V’s) F#Maj7 – B7 EMaj7 Em7 – A7 DMaj7 Dm7 – G7 CMaj7 CMaj7

Der Grund, warum die Kreisprogression so sanft und angenehm klingt, ist, dass man von einem Akkord zum nächsten übergeht:

  • Ein Leitton bleibt gleich (gemeinsamer Ton)
  • Ein Leitton bewegt sich um einen Schritt nach unten

Als solches erzeugt diese Progression eine starke und sanfte Leittonlinie, die die gesamte Akkordfolge zusammenhält.

Kreisprogression

Hör dir das an

  • Autumn Leaves
  • Fly Me to the Moon
  • Blues für Alice
  • Bestätigung
  • Alles, was du bist

>>NACHSTE LEKTION >>

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.