Koronarverschluss: Ursache oder Folge eines akuten Myokardinfarkts?

Jul 29, 2021
admin

Bei einem 45-jährigen Mann mit instabiler Angina pectoris traten während der Koronarangiographie anhaltende EKG-Veränderungen auf, die auf eine Myokardischämie hinwiesen. 20 Minuten nach diesen Veränderungen wurde ein Verschluss des linken anterioren absteigenden Astes (LAD) dokumentiert. Intrakoronares Nitrat, Ca-Antagonisten, Urokinase, die Beseitigung atherosklerotischer Obstruktionen durch perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) und eine Notfall-Bypass-Operation konnten die Myokardperfusion nicht wiederherstellen. Durch Urokinase und PTCA wurde nur ein kurzzeitiger Reflow erreicht. Die wiederholten Koronarinjektionen zeigten ein progressives Verschwinden der linken anterioren absteigenden Arterie (LAD), das vom distalen Teil ausging und retrograd bis zum Ursprung des Gefäßes verlief. Der Patient entwickelte einen transmuralen anterolateralen Myokardinfarkt und unterzog sich 12 Monate später einer Herztransplantation wegen unbehandelbaren Versagens. Sein Herz wurde untersucht und der Infarkt bestätigt. Die Analyse dieses Falles deutet darauf hin, dass ein Koronarverschluss bei einem akuten Myokardinfarkt ein Ereignis sein kann, das sekundär zu einem erhöhten intramyokardialen Widerstand auftritt und nicht die Ursache für einen verminderten koronaren Blutfluss in den subepikardialen Koronararterien ist.

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