Ist es an der Zeit, Vollmilchprodukte nicht mehr zu verschmähen?
Den Daten des Landwirtschaftsministeriums zufolge konsumieren die Amerikaner pro Person und Jahr etwa 150 Pfund Milch und essen fast 40 Pfund Käse und 20 Pfund Eiscreme. Der Verzehr von Joghurt und Butter ist geringer, nimmt aber zu. Aber sollten die Milchprodukte, die wir konsumieren, fettarm oder vollfett sein? Diese Debatte wird zunehmend kontrovers geführt, und das aus gutem Grund: Milchprodukte sind nicht gleich Milchprodukte.
Milchfett und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Einige der wichtigsten Forschungsarbeiten über Milchprodukte wurden im Zusammenhang mit der DASH-Diät (Dietary Approaches to Stop Hypertension) durchgeführt, die nachweislich unter anderem den Blutdruck und den Cholesterinspiegel senkt, beides Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD). Neben der Förderung herzgesunder Fette und ballaststoffreicher Lebensmittel empfiehlt der DASH-Ernährungsplan zwei bis drei Portionen fettarmer oder fettfreier Milchprodukte pro Tag, vor allem Milch, Joghurt und Käse. Es wird angenommen, dass der Vitamin- und Mineralstoffgehalt dieser Lebensmittel sowie die als Peptide bezeichneten Eiweißverbindungen eine Rolle beim Schutz des Herzens spielen. Probiotika in fermentierten Milchprodukten wie Joghurt verbessern nachweislich den Blutdruck und werden mit einem geringeren CVD-Risiko in Verbindung gebracht.
In jüngerer Zeit hat die Forschung jedoch gezeigt, dass Milchprodukte nicht fettfrei sein müssen. Einige Studien deuten darauf hin, dass Vollfettquellen keine Rolle bei CVD-bedingten Todesfällen spielen und in einigen Fällen sogar schützend wirken könnten.
Dies ist kein Aufruf zu den Waffen für Butter. Jüngste Daten haben zwar keinen Zusammenhang zwischen Milchfetten und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gezeigt, aber bestimmte Arten von Milchfetten wurden dennoch mit einem erhöhten Gesamttodesrisiko in Verbindung gebracht. Der Verzehr von fettreichen Milchprodukten wie Butter wurde auch mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung gebracht. Ein wenig Butter auf dem Toast ist wahrscheinlich in Ordnung, aber mehr als ein Esslöffel pro Tag kann dennoch riskant sein. Butter als Hauptkochfett zu verwenden, ist dennoch nicht ratsam.
Milchfett und Krebs
Dieses Thema wird etwas komplexer, wenn man Milchprodukte und Krebsrisiko betrachtet. Einige Untersuchungen haben fettreichere Milchprodukte mit schlechteren Überlebensraten bei Brustkrebs in Verbindung gebracht.
Das Problem bei diesen Studien ist, dass verschiedene Arten von Milchprodukten oft in einen Topf geworfen werden, was bedeutet, dass Vollfettjoghurt, Käse, Sahne und Eiscreme als gleichwertig behandelt werden.
Niemand würde behaupten, dass Vollmilchjoghurt und Keksteig-Eiscreme gleichwertig sind, und wir sollten darauf achten, sie nicht als solche zu betrachten. Tatsächlich deuten einige Studien darauf hin, dass fermentierte Milchprodukte wie Joghurt das Krebsrisiko verringern können, aber es sind noch weitere Informationen erforderlich, um festzustellen, ob die gewählte Sorte eine Rolle spielt.
Milchfett und Körpergewicht
Wenn es um das Gewicht geht, wurden Vollmilchprodukte mit einem geringeren Risiko für Fettleibigkeit in Verbindung gebracht. Ein möglicher Grund dafür ist, dass das in Vollmilch oder einem Stück Brie enthaltene Fett das Sättigungsgefühl fördert. Intuitiv macht dies auch Sinn. Wenn etwas einen reichhaltigeren Geschmack hat, braucht man vielleicht weniger davon, um sich satt zu fühlen.
Wir wissen jetzt, dass eine zu restriktive Haltung gegenüber Nahrungsfett keine hilfreiche Strategie für die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts sein kann, vor allem wenn sie sich nicht nachhaltig anfühlt. Es ist auch möglich, dass Personen, die fettreiche Lebensmittel meiden, eher unter einer restriktiven Diätmentalität leiden, was möglicherweise später im Leben zu Gewichtsproblemen beiträgt.
Wählen Sie klug, wenn Sie sich für Vollmilchprodukte entscheiden
Letztendlich können wir uns auf den gesunden Menschenverstand verlassen: Die Art der Vollmilchprodukte, die Sie wählen, ist wahrscheinlich wichtig. Die Bevorzugung von fermentierten Vollmilchprodukten könnte der richtige Weg sein. Ein wenig Käse – oder noch besser, ein Vollmilchjoghurt – kann in bestimmten Fällen sogar von Vorteil sein. Zusammen mit Obst oder Nüssen (und nicht auf einem Stück Pizza oder mit Zucker gesüßt) wäre es sogar noch klüger.
Was ist mit Eis und Butter? Auch sie haben ihre Vorzüge, nämlich den Genuss, der mit ihrem Verzehr einhergeht.