Humanpathogene auf Pflanzen: Entwurf einer multidisziplinären Strategie für die Forschung

Aug 3, 2021
admin

Jüngste Bemühungen, die Besorgnis über die mikrobielle Kontamination von Lebensmittelpflanzen und die daraus resultierenden lebensmittelbedingten Krankheiten zu zerstreuen, haben zu einer neuen Zusammenarbeit und Interaktion zwischen den wissenschaftlichen Gemeinschaften der Pflanzenpathologie und der Lebensmittelsicherheit geführt. Dieser Artikel bietet Perspektiven von Wissenschaftlern beider Disziplinen und stellt ausgewählte Forschungsergebnisse und Konzepte vor, die bestehende und mögliche zukünftige Synergien für das Publikum beider Disziplinen aufzeigen. Die Pflanzenpathologie ist eine komplexe Disziplin, die sich mit der Verbreitung, Besiedlung und Infektion von Pflanzen durch Mikroben wie Bakterien, Viren, Pilze und Oomyceten befasst. Pflanzenpathologen untersuchen Pflanzenkrankheiten sowie die Abwehrreaktionen der Wirtspflanzen und Strategien zur Krankheitsbekämpfung mit dem Ziel, das Auftreten von Krankheiten und deren Auswirkungen zu minimieren. Wiederholte Krankheitsausbrüche beim Menschen, die auf die Verunreinigung von Frischwaren, Nüssen und Samen sowie anderen pflanzlichen Lebensmitteln durch humanpathogene Keime wie Shiga-Toxin produzierende Escherichia coli und Salmonella spp. zurückgeführt werden, haben einige Pflanzenpathologen in den letzten zwei Jahrzehnten dazu veranlasst, die Anwendung ihrer Wissenschaft zu erweitern und sich mit Problemen von humanpathogenen Keimen auf Pflanzen (HPOPs) zu befassen. Die Lebensmittelmikrobiologie, die mit der Erforschung von Mikroben begann, die Lebensmittel verderben und die für die Herstellung von Lebensmitteln wichtig sind, konzentriert sich jetzt auch auf die Frage, wie Lebensmittel mit Krankheitserregern kontaminiert werden und wie dies kontrolliert oder verhindert werden kann. Gleichzeitig sind Forscher des öffentlichen Gesundheitswesens und Lebensmittelmikrobiologen stärker an den Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Mikroben vor und nach der Ernte interessiert. Es entstehen neue Kooperationen zwischen Vertretern der Pflanzenpathologie und der Lebensmittelsicherheit, die zu verbesserten Forschungskapazitäten und einem besseren Verständnis der Themen führen, zu denen Forschung notwendig ist. Die beiden Gemeinschaften verwenden etwas unterschiedliche Begriffe und konzeptionelle Modelle. So können beispielsweise traditionelle Konzepte der Pflanzenpathologie wie das Krankheitsdreieck und der Krankheitszyklus dazu beitragen, übergreifende Fragen zu definieren, die auch die HPOP-Forschung betreffen, und logische Strategien zur Minimierung des Risikos einer mikrobiellen Kontamination vorschlagen. Eine kontinuierliche Interaktion und Kommunikation zwischen diesen beiden Disziplinen ist unerlässlich und kann durch die Schaffung eines interdisziplinären Netzwerks zur Forschungskoordinierung erreicht werden. Wir hoffen, dass dieser Artikel, der eine Einführung in die multidisziplinäre HPOP-Arena darstellt, für Forscher in vielen verwandten Bereichen von Nutzen sein wird.

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