Esophageal stenting for benign and malignant disease: European Society of Gastrointestinal Endoscopy (ESGE) Clinical Guideline

Jun 21, 2021
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Autoren: Manon C. W. Spaander, Todd H. Baron, Peter D. Siersema, Lorenzo Fuccio, Brigitte Schumacher, Àngels Escorsell, Juan-Carlos Garcia-Pagán, Jean-Marc Dumonceau, Massimo Conio, Antonella de Ceglie, Janusz Skowronek, Marianne Nordsmark, Thomas Seufferlein, André Van Gossum, Cesare Hassan, Alessandro Repici, Marco J. Bruno

Diese Leitlinie ist eine offizielle Erklärung der Europäischen Gesellschaft für Gastrointestinale Endoskopie (ESGE), die von der Europäischen Gesellschaft für Strahlentherapie und Onkologie (ESTRO), der Europäischen Gesellschaft für Verdauungsendoskopie (ESDO) und der Europäischen Gesellschaft für Klinische Ernährung und Metabolismus (ESPEN) unterstützt wird. Das GRADE-System (Grading of Recommendations Assessment, Development, and Evaluation) wurde verwendet, um die Stärke der Empfehlungen und die Qualität der Evidenz zu definieren.

Hauptempfehlungen für bösartige Erkrankungen

1 Die ESGE empfiehlt die Platzierung von teilweise oder vollständig abgedeckten selbstexpandierbaren Metallstents (SEMS) für die palliative Behandlung von bösartiger Dysphagie gegenüber Lasertherapie, photodynamischer Therapie und Ösophagus-Bypass (starke Empfehlung, hohe Qualität der Evidenz).

2 Für Patienten mit längerer Lebenserwartung empfiehlt die ESGE die Brachytherapie als valide Alternative oder zusätzlich zum Stenting bei Patienten mit Speiseröhrenkrebs und maligner Dysphagie. Die Brachytherapie kann im Vergleich zur alleinigen Platzierung eines SEMS einen Überlebensvorteil und möglicherweise eine bessere Lebensqualität bieten. (Starke Empfehlung, qualitativ hochwertige Evidenz)

3 Die ESGE empfiehlt die Platzierung eines Ösophagus-SEMS als bevorzugte Behandlung für den Verschluss einer bösartigen tracheo-ösophagealen oder broncho-ösophagealen Fistel (starke Empfehlung, qualitativ schlechte Evidenz).

4 Die ESGE empfiehlt keine gleichzeitige externe Strahlentherapie und Ösophagus-Stent-Behandlung. Die Platzierung eines SEMS wird auch nicht als Überbrückung bis zur Operation oder vor einer präoperativen Chemoradiotherapie empfohlen. Sie ist mit einer hohen Inzidenz von unerwünschten Ereignissen verbunden, und es gibt alternative zufriedenstellende Optionen wie das Legen einer Ernährungssonde. (Starke Empfehlung, geringe Qualität der Nachweise)

Hauptempfehlungen für gutartige Erkrankungen

1 Die ESGE empfiehlt die Verwendung von selbstexpandierbaren Stents (SEMS) als Erstlinientherapie für die Behandlung gutartiger Ösophagusstrikturen aufgrund des Potenzials für unerwünschte Ereignisse, der Verfügbarkeit alternativer Therapien und der Kosten (starke Empfehlung, geringe Qualität der Nachweise).

2 Die ESGE empfiehlt, die vorübergehende Platzierung von SEMS als Therapie für refraktäre gutartige Ösophagusstrikturen in Betracht zu ziehen (schwache Empfehlung, mäßige Evidenz). Die Stents sollten in der Regel nach maximal 3 Monaten entfernt werden (starke Empfehlung, schwache Qualität der Evidenz).

3 Die ESGE schlägt vor, dass vollständig umhüllte SEMS gegenüber teilweise umhüllten SEMS für die Behandlung refraktärer gutartiger Ösophagusstrikturen bevorzugt werden sollten, da sie sich nicht verankern und leicht zu entfernen sind (schwache Empfehlung, schwache Qualität der Evidenz).

4 Für die Entfernung von teilweise abgedeckten Ösophagus-SEMS, die eingebettet sind, empfiehlt die ESGE die Stent-in-Stent-Technik (starke Empfehlung, geringe Qualität der Evidenz).

5 Die ESGE empfiehlt, dass eine vorübergehende Stentplatzierung zur Behandlung von Ösophaguslecks, Fisteln und Perforationen in Betracht gezogen werden kann. Die optimale Dauer der Stentimplantation ist nach wie vor unklar und sollte individuell festgelegt werden. (Starke Empfehlung, Evidenz von geringer Qualität)

6 Die ESGE empfiehlt die Platzierung eines SEMS zur Behandlung von Ösophagusvarizenblutungen, die auf eine medikamentöse, endoskopische und/oder radiologische Therapie refraktär sind, oder als Initialtherapie für Patienten mit massiven Ösophagusvarizenblutungen (starke Empfehlung, Evidenz von mittlerer Qualität).

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