Eine seltene Variation im Ursprung der Arteria interossea communis: A Review of Anatomical Studies and Case Report – Anatomical Sciences Journal
Im vorliegenden Fall war auch das Kaliber der Arteria radialis größer als das der Arteria ulnaris. Auf der linken Seite gab es keine Variation im Verlauf der Arterien. Der kurze Stamm der Arteria interossalis communis trennte sich 5,5 cm unterhalb des Ellenbogengelenks direkt von der Arteria radialis. Unmittelbar danach teilte sie sich in die anteriore und posteriore Arteria interossea. Die hintere Arteria interossae zog durch die Membrana interossae nach hinten zum hinteren Teil des Unterarms. Die vordere Arteria interossea zieht tief in die Membrana interossea ein, überschneidet sich mit den angrenzenden Seiten des Flexor digitorum profundus und des Flexor pollicis longus und versorgt tiefe anatomische Elemente. Die Arteria ulnaris hatte einen oberflächlichen Verlauf und verlief über den Musculus pronator teres und den Musculus flexor digitorum superficialis unter der Abdeckung von Haut und oberflächlicher Faszie (Abbildung 1). Der Verlauf der Arteria ulnaris über die Unterarmbeugemuskeln wurde zuvor von Natsis et al. berichtet. Die Arteria ulnaris verlief schließlich über die Vorderseite des Handgelenks in die Handfläche hinunter.
3. Diskussion
Variationen im Muster der Arterien der oberen Gliedmaßen, die meist bei anatomischen Dissektionen, angiographischen Studien oder zufällig bei Operationen entdeckt werden, sind eine potenzielle Quelle von Fallstricken und Schwierigkeiten in der medizinischen Praxis. Es ist jedoch nicht eindeutig geklärt, wie oder wann diese Variationen während der Entwicklung entstehen. Die Prävalenz von Variationen in den Gefäßen der oberen Extremitäten liegt zwischen 9 % und 18,5 %. Diese Variationen können als Fehler in der normalen embryologischen Entwicklung des Gefäßplexus der oberen Gliedmaßen erklärt werden. Rodriguez et al. glaubten, dass das Muster der Variationen durch die Persistenz, Vergrößerung und Differenzierung von Teilen des ursprünglichen Netzwerks entsteht, die normalerweise als Kapillaren oder sogar als Regression bestehen bleiben würden.
In mehreren Berichten wurden die Veränderungen im arteriellen Plexus der oberen Gliedmaßen und der Hand beschrieben. Bilodi et al. berichteten über eine Variation in der rechten oberen Extremität, bei der die Arteria brachialis in die Arteria ulnaris und die Arteria radialis mündete und die Arteria interossae communis aus der Arteria radialis, aber nicht aus der Arteria ulnaris hervorging. Die axiale Arterie in der sich entwickelnden Gliedmaßenknospe umfasst sowohl die Arteria subclavia als auch die Arteria axillaris. Der Ursprung der Anomalien im Verzweigungsmuster der oberen Extremitätenknospen wird auf Defekte in der embryonalen Entwicklung (Sprossung und Regression) des Gefäßplexus zurückgeführt.
Die Entwicklung des Gefäßmusters der oberen Gliedmaßen erfolgt durch einen komplexen Prozess. Einige Studien deuten darauf hin, dass die Entwicklung des arteriellen Musters im Unterarm nach dem anfänglichen Kapillarplexus mit einer anterior-posterioren Polarität aufgrund von Wachstum, Vergrößerung und Differenzierung bestimmter Kapillargefäße und der Regression anderer erfolgt. In der vorliegenden Studie wurde eine gemeinsame Arteria interossea als einer der wichtigsten proximalen Äste der Arteria radialis beobachtet (Abbildung 1). Das in der vorliegenden Studie vorgeschlagene Muster kann mit der Regression durch den Ursprung der Arteria radialis an eine niedrigere Stelle als die von Singer im Stadium 5 des Entwicklungsmusters des arteriellen Plexus in der oberen Extremität erhobene normale Position zusammenhängen.
In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der aktuellen Studie berichteten einige Studien über den Ursprung der Arteria interossea common aus der Arteria radialis. Sie kann auch aus der Arteria axillaris oder der Arteria brachialis entspringen. Frühere Studien haben gezeigt, dass der Ursprung der Arteria radialis und der Arteria interossea communis hoch ist. In dem vorliegenden Fallbericht wurde ein oberflächlicher Verlauf der Arteria ulnaris unter der antebrachialen Faszie beobachtet. Die Inzidenzrate der oberflächlichen Arteria ulnaris wurde in 2 % der Fälle angegeben. Mehta et al. berichteten über einen Fall einer Anomalie in der Arteria ulnaris. Sie verlief oberflächlich an den Muskeln der ulnaren Seite des Unterarms und setzte sich in der gleichen Ebene auch im Unterarm fort. Das Vorhandensein einer oberflächlichen Arteria ulnaris kann auf einen Entwicklungsstillstand des arteriellen Netzwerks, die Entwicklung der Gliedmaßen und genetische Faktoren zurückzuführen sein, die auch mit der Vorherrschaft hämodynamischer Faktoren am Ursprung der Arteria ulnaris zusammenhängen können.
Eine weitere Abweichung in der aktuellen Studie war der Ursprung der anterioren und posterioren ulnaren Rekurrensarterien, die getrennt von der Arteria interossea communis entspringen. Ähnlich wie die Ergebnisse der aktuellen Studie berichtete Babu über den Ursprung der anterioren und posterioren ulnaren Rekurrensarterien durch einen gemeinsamen Trunk aus der Arteria interossea communis. In einer Studie über die Häufigkeit der oberflächlichen Route der Arterien der oberen Gliedmaßen berichteten D’Costa et al. über den Ursprung des anterioren und posterioren ulnaren Rekurrenten aus der Arteria interossea. Die Mechanismen der Änderung des Verlaufs dieser Arterienvariation sind unbekannt. Möglicherweise ist sie auf eine Veränderung des Ursprungs, der Differenzierung und der Hämodynamik des Gefäßplexus zurückzuführen.
4. Schlussfolgerung
Die Studie legt nahe, dass die Abzweigung der Arteria interossea communis von der Arteria radialis in den oberen Gliedmaßen während des ersten Stadiums der embryologischen Muster des Arteriensystems der oberen Gliedmaßen erfolgt. Der proximale Ansatz der Arteria radialis wurde im 5. Stadium zurückgebildet, aber der Ursprung dieser Arterie befindet sich unterhalb der klassischen Stelle. Abschließend empfiehlt die Studie den Ärzten, routinemäßige bildgebende Untersuchungen bei Patienten in Betracht zu ziehen, bevor sie einen chirurgischen Eingriff vornehmen.
Danksagung
Die vorliegende Untersuchung wurde nicht finanziell unterstützt. Die Autoren danken Herrn Shakeri für seine Mitarbeit an der Studie.
Interessenkonflikte
Die Autoren haben keine Interessenkonflikte angegeben.