Die Auswirkungen von Mannitol auf das Hirnödem nach einem großen hemisphärischen Hirninfarkt

Jun 29, 2021
admin

Abstract

Zielsetzung: Es sollte die Wirkung einer einzigen hohen Dosis Mannitol auf die Verschiebung des Mittelliniengewebes nach einem großen Hirninfarkt untersucht werden.

Hintergrund: Theoretisch könnte die Anwendung von Mannitol bei großen Hirninfarkten zu einer bevorzugten Schrumpfung des nicht infarzierten Hirngewebes führen, wodurch sich die Verschiebung des Mittelliniengewebes verschlimmert und der neurologische Status verschlechtert. Um diese Theorie zu überprüfen, untersuchten wir Patienten mit hemisphärischen Infarkten mittels kontinuierlicher und sequenzieller MRT während der Verabreichung einer Einzeldosis Mannitol.

Methoden: Patienten mit einer neurologischen Verschlechterung aufgrund eines kompletten Infarkts der mittleren Hirnarterie (MCA) und einem CT-Beweis für eine Mittellinienverschiebung von mindestens 3 mm wurden mit T1-gewichteten dreidimensionalen Gradientenechodatensätzen mit schneller Akquisition untersucht, die in 5- bis 10-minütigen Intervallen vor, während und nach einer Bolusinfusion von 1,5 g/kg Mannitol aufgenommen wurden. Die horizontalen und vertikalen Verschiebungen wurden nach zuvor beschriebenen Methoden berechnet. Die Glasgow Coma Scale (GCS) und die MCA Stroke Scale (MCASS) wurden vor und nach der Mannitol-Verabreichung gemessen. Die mittleren Veränderungen der Gewebeverschiebungen wurden mittels Varianzanalyse mit wiederholten Messungen verglichen. Klinische Variablen wurden mit gepaarten t-Tests verglichen.

Ergebnisse: Sieben Patienten wurden in die Studie aufgenommen. Die endgültige durchschnittliche Veränderung der Mittellinienverschiebung im Vergleich zur Ausgangsverschiebung betrug 0,0 ± 1 mm für die horizontale (F = 0,06, p = 0,99) und 0,25 ± 1,3 mm für die vertikale Verschiebung (F = 0,06, p = 0,99). Während sich die Durchschnittswerte der Gruppe nicht veränderten, verbesserte sich die MCASS bei zwei, die GCS bei drei und die Pupillenreaktivität kehrte bei zwei Patienten zurück. Bei keinem Patienten kam es zu einer Verschlechterung.

Schlussfolgerungen: Die akute Anwendung von Mannitol bei Patienten mit einem Hirnödem nach einem großen Hemisphäreninfarkt führt nicht zu einer Veränderung der Mittellinienverschiebung des Gewebes oder zu einer Verschlechterung des neurologischen Status.

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