China National Space Administration
China National Space Administration (CNSA), chinesisch Guojia Hangtianju, chinesische Regierungsorganisation, die 1993 zur Verwaltung der nationalen Raumfahrtaktivitäten gegründet wurde. Die Organisation setzt sich aus vier Abteilungen zusammen: Allgemeine Planung; Systemtechnik; Wissenschaft, Technologie und Qualitätskontrolle; und Auswärtige Angelegenheiten. Der Leiter der CNSA ist der Administrator, der von einem Vizeadministrator unterstützt wird. Der Hauptsitz befindet sich in Peking. Die CNSA betreibt drei Startanlagen: Jiuquan in der Provinz Gansu, Taiyuan in der Provinz Shanxi und Xichang in der Provinz Sichuan.
Chinas Raumfahrtprogramm entwickelte sich weitgehend im Geheimen unter der gemeinsamen Kontrolle des chinesischen Militärs und der Kommission für Wissenschaft, Technologie und Industrie für die nationale Verteidigung. Nach der kommunistischen Machtübernahme 1949 kehrte der chinesische Ingenieur Qian Xuesen, der an der Gründung des Jet Propulsion Laboratory in Pasadena, Kalifornien, USA, mitgewirkt hatte, nach China zurück, wo er zur Leitfigur bei der Entwicklung chinesischer Raketen und Trägerraketen wurde, die beide ursprünglich von einer sowjetischen Interkontinentalrakete abgeleitet waren. 1956 wurde Qian zum ersten Direktor der Fünften Forschungsakademie des Verteidigungsministeriums ernannt, die zur Entwicklung ballistischer Raketen gegründet wurde und später für die ersten Schritte des chinesischen Raumfahrtprogramms zuständig war. Im Jahr 1964 wurde das Raumfahrtprogramm dem Siebten Ministerium für Maschinenbau unterstellt. Das Siebte Ministerium wurde 1983 in das Ministerium für Luft- und Raumfahrtindustrie umgewandelt. Im Jahr 1993 wurde das Ministerium für Luft- und Raumfahrtindustrie in eine unabhängige chinesische Luft- und Raumfahrtgesellschaft (Chinese Aerospace Corporation), die die meisten chinesischen Raumfahrtausrüstungshersteller beaufsichtigte, und die CNSA aufgeteilt.
China hat eine Familie von Chang Zheng (Langer Marsch)-Triebwerken entwickelt, die im Inland eingesetzt werden und als Konkurrenten auf dem internationalen Markt für kommerzielle Trägerraketen dienen. Die chinesische Raumfahrtentwicklung hat sich auf Anwendungen wie Kommunikationssatelliten und Erdbeobachtungssatelliten für zivile und militärische Zwecke konzentriert.
China hat 1992 ein eigenes Programm für die bemannte Raumfahrt gestartet. Das dafür entwickelte Raumschiff namens Shenzhou wurde nach dem Vorbild des bewährten russischen Sojus-Konzepts entwickelt, stützte sich aber in hohem Maße auf in China entwickelte Technologien und Fertigungsverfahren. Nach vier Jahren unbemannter Raumfahrttests brachte die CNSA am 15. Oktober 2003 Chinas ersten Taikonauten (Astronauten), Yang Liwei, in die Umlaufbahn. Damit war China nach der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten das dritte Land, dem die bemannte Raumfahrt gelang.