Blattläuse und ihre wirksamsten Bekämpfungsmittel:
Der Schädling: Blattläuse
Erstes Anzeichen: verwelkt aussehende Pflanzen, die nicht gedeihen. Bei näherem Hinsehen erkennt man dichte Kolonien winziger (1/32″ – 1/8″), birnenförmiger Insekten mit weichem Körper, vor allem an den zarten Wachstumsspitzen und der Unterseite. Junge Blattläuse sehen aus wie ausgewachsene Miniaturen. Und die ganze Familie wird beim gemeinsamen Fressen angetroffen.
Unterscheidung der Arten: Blattläuse gibt es in fast allen Farben. Sie können grün, gelb, rosa, braun, schwarz oder irgendeine Schattierung dazwischen sein. Um sicher zu sein, dass es sich um eine Blattlaus handelt, sollte man mit einer Lupe die beiden winzigen „Doppelauspuffrohre“ auf dem Hinterteil der Tiere suchen. Diese werden korrekt als „Cornicles“ bezeichnet, und Blattläuse sind die einzigen Insekten, die sie haben.
Besonderheiten der Art: Blattläuse ernähren sich durch das Saugen von Pflanzensäften, was schon schädlich genug ist, aber der größte Schaden entsteht durch die Pflanzenkrankheiten, die sie übertragen. Außerdem produzieren sie Honigtau. Daraus kann sich ein unansehnlicher und potenziell tödlicher schwarzer Schimmelpilz entwickeln, der sich mit dem Schlauch abspritzen oder mit Seifenwasser abwaschen lässt. Blattläuse vermehren sich so schnell, weil sie schwanger geboren werden. In der Tat befinden sich winzige sekundäre Embryonen im Inneren der ersten Embryonen!
Wenn man dann noch bedenkt, dass Blattläuse innerhalb einer Woche erwachsen werden, wird klar, warum sie so schnell Verwüstung anrichten können. Und schließlich gibt es so viele Blattlausarten, dass fast jede Pflanze mindestens eine Art hat, die sie mag.
Beliebteste Bekämpfung:
Marienkäfer
In der Regel fressen Marienkäfer (Hippodamia convergens) während ihres einjährigen Lebens über 5.000 Blattläuse und andere Weichkörperschädlinge. Marienkäfer gehören zu den wenigen Nützlingen, die je nach Jahreszeit bis zu einigen Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden können, solange sie nicht einfrieren oder austrocknen. Auf diese Weise können Sie je nach Bedarf immer nur einige wenige verwenden.
Wenn Marienkäfer dazu neigen, wegzufliegen, kann man ihren Rücken mit einer Lösung aus Limonade und Wasser besprühen, wodurch ihre Flügel für etwa eine Woche geschlossen bleiben. Wir legen Ihrer Bestellung eine Anleitung sowie ausführliche Freilassungshinweise bei.
Wirksamste Bekämpfung:
Blattlausräuber
Blattlausräuber (Aphidoletes aphidimyza) haben sich in vielen Gewächshäusern so gut bewährt, dass man im Sommer kaum noch Blattläuse finden kann. Zuchtpopulationen von Blattlausräubern werden in der Regel durch eine einmalige Freisetzung aufgebaut, aber regelmäßige wöchentliche Freisetzungen während der Wachstumsperiode beschleunigen die Bekämpfung. 1.000 Blattlausräuber behandeln bis zu 10.000 Quadratmeter Gewächshausfläche.
Besondere Hinweise zu den Arten: Blattlausräuber haben eine Bodenruhephase als Teil ihres Lebenszyklus, daher sollten sie nicht gleichzeitig mit Raubnematoden eingesetzt werden.
Anwendung: Die Blattlausräuber werden als Kokons, die auf das Schlüpfen warten, in Flaschen verpackt geliefert. Streuen Sie den Inhalt auf den Boden oder die Blätter.
Handlicher Tipp: In Gewächshäusern können einige wenige Solitärpflanzen, die das ganze Jahr über neben der Hauptkultur gehalten werden, eine große Befallsquelle sein. Kontrollieren Sie ganzjährig gehaltene Solitärpflanzen besonders genau auf Schädlinge.
Wirksamste Bekämpfung:
Blattlausparasiten
Blattlausparasiten (A. matricariae) sind unser neuestes Mittel im Kampf gegen Blattläuse. Sie legen ihre Eier in lebende Blattläuse, die sich dann zu lederartig aussehenden „Mumien“ entwickeln. Ein neuer erwachsener Parasit fliegt dann aus einem kreisförmigen Loch, das in die Mumie geschnitten wird.
Besonderheiten der Art: Die Parasiten haben sich in europäischen Gewächshäusern bewährt und werden kurz vor dem Schlüpfen oder als erwachsene Tiere versandt (keine Wahl).
Anwendung: Direkt aus dem Versandbehälter auf die Blätter schütteln. Zur vorbeugenden Bekämpfung regelmäßig kleine Mengen während der Wachstumsperiode ausbringen.
Grüne Florfliegenlarven/Eier
Zur Anwendung gegen Blattläuse, Thripse, Wollläuse und Weiße Fliegen.
Die wie winzige Alligatoren aussehenden Florfliegenlarven (Chrysopa rufilabris) greifen gefräßig fast jede Beute an, die sie greifen können.
Grüne Florfliegen sind als Eier in einem Becher, als auf Karten geklebte Eier, die an Blättern aufgehängt werden, oder als vorgeschlüpfte, fertige Larven erhältlich.
Anwendung: Eier und Larven können fast überall von Hand gestreut werden, da Florfliegen bis zu 100 Meter weit nach ihrer ersten Mahlzeit suchen. Florfliegeneier können einige Tage lang bei 38-45 Grad Celsius gekühlt werden, um den Schlupf zu verzögern, aber achten Sie darauf, sie nicht einzufrieren. Je nach Befallsstärke werden typischerweise zwischen 5000 und 50.000 Eier pro Hektar freigesetzt. Typische Larvenfreisetzungsraten liegen zwischen 1000 und 5000 pro Hektar, die je nach Bedarf alle 2-4 Wochen wiederholt werden.
Handlicher Tipp: Wollen Sie Schädlinge wirklich fernhalten? Erwägen Sie ein Fußbad, um alle „Reisenden“ abzuschrecken. Geben Sie einfach etwas Bleichmittel in eine flache Schale mit Wasser und gehen Sie beim Betreten des Gewächshauses hindurch. Lassen Sie die Besucher es auch benutzen.